«Eben hörte man es vom nahen Kirchturm 8 Uhr schlagen, da brach am Kühnihorn die Lawine los. Mein Bruder stand gerade in der Stalltüre und rief: ‘Herr Jesus, sie kommt hierher!’ Ich lief zu ihm und sah in etwa 300 Schritt Entfernung etwas, als ob Himmel und Erde untergehen wollen. Kaum hatten wir uns gewendet und waren in den Stall zurückgeflohen, so stürzte auch schon krachend alles über uns zusammen. Ich lag unter Schnee und Holz und konnte weder Hände noch Füsse regen. Ich wollte meinen Bruder rufen, vermochte aber keinen Laut von mir zu geben. In der Nähe hörte ich das Ausatmen des fürchterlich brüllenden Viehs. Darüber verlor ich allmählich die Besinnung.»
(Peter Salzgeber, 13 Jahre, über das Lawinenunglück 1807).
Seit 1668 kamen in den St. Antönier Lawinen 55 Menschen ums Leben. Viele konnten zwar gerettet werden, verloren jedoch ihr Haus und all ihr Vieh – ihre Lebensgrundlage. Die Geschichte dieser Menschen wird hier aus alten Chroniken und Erlebnisberichten erzählt.